Freudvolle Zukunftsgestaltung auch am Demokratiebahnhof Anklam (c) Jörg Gläscher | Robert Bosch Stiftung

Neulandgewinner*innen sehen die gesellschaftlichen Veränderungen in den Dörfern und kleinen Städten als Chance und bieten Lösungen für die Herausforderungen an. Sie wollen demokratisch engagierte Menschen im ländlichen Raum darin bestärken, gemeinsam die ländliche Gesellschaft für die Zukunft zu gestalten und soziale Innovationen für gesellschaftlichen Zusammenhalt zu finden.

Den Namen leiten sie vom Programm „Neulandgewinner. Zukunft erfinden vor Ort“ der Robert Bosch Stiftung her, in dem die Gründungsmitglieder bei der Entwicklung des ländlichen Raumes in Ostdeutschland gefördert wurden. Als freudvolle Macher*innen, die selbst anpacken, um ihre Heimat zu einem Ort zu machen, an dem sie gerne leben, erlernen und demonstrieren sie im ländlichen Raum, wie Menschen ein zukunftsfähiges Leben führen können. Sie experimentieren in Werkstätten des guten Lebens, um soziale Innovationen für gesellschaftlichen Zusammenhalt und ein respektvolles Zusammenleben mit jedermann zu finden.

  • Sie machen Kunst und Kultur vor Ort selbst und organisieren die Verbreitung: z. B. in Sundhagen mit der Opernale, in Mestlin im Kulturhaus, im Laden in Wurzen und im Moortheater in Malchin.
  • Sie organisieren Lernprozesse neu und unterbreiten Bildungsangebote: z. B. durch lebenslanges Lernen in Qualitz, BürgerTV in Heidenau, selbstorganisierte Jugendarbeit in Grimma und Ranis.
  • Sie empfangen interessierte Gäste, erläutern ihre Projekte und zeigen die nachhaltige Entwicklung der Dörfer und Regionen: z. B. in der Werkstatt des guten Lebens in Wangelin, in den Knotenorten an der Peene und bei Comeback Elbe-Elster in Finsterwalde.
  • Sie erhalten, gestalten und nutzen wichtige, leerstehende Gebäude: z.B. den Generationenbahnhof in Erlau und den Demokratiebahnhof in Anklam, das Kühlhaus in Görlitz, Kloster Posa in Zeitz und den Hof Prädikow.
  • Sie stellen Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände selbst her oder reparieren diese: z. B. im Landkombinat Gatschow, bei Dorfmitte Productions in Gerswalde oder der Rauhbank-Werkstatt in Neustadt an der Orla.
  • Sie bewirtschaften Gärten, Brachen und landwirtschaftliche Flächen nachhaltig: z. B. die Urbane Farm in Dessau, mit dem Bündnis Junge Landwirtschaft an der Oder und in der Essbaren Schule in Rheinsberg.
  • Sie entwickeln solidarische Gemeinschafts- und Wirtschaftsformen: z. B. bei Inter_libken in Böckenberg, in der Biogartenküche in Quetzdölsdorf und während der Residenzen für neue Landwirtschaft und Ernährung in Rothenklempenow.
  • Sie betreuen, umsorgen, begleiten Menschen, die besondere Unterstützung benötigen: z. B. in der Kita-Frischeküche in Kossebau, bei Präventiven Hausbesuchen im Nuthetal und bei People meet People in Bad Belzig.
  • Sie erfinden neue Wege für Mobilität und Energieversorgung: z. B. mit OTTO dem Begegnungsbus in der Märkischen Schweiz sowie Bürgerenergie und E-Mobilität auf Usedom.

Damit festigen und stärken sie lokale Gemeinschaften und entwickeln solidarische
Alternativen zu einer zunehmend gespaltenen Gesellschaft.

Am 21. September 2019 findet erstmalig der „Tag der Neulandgewinner“ statt. An diesem Tag wollen die Neulandgewinner*innen zeigen, dass sie viele und vielfältig sind. Sie laden alle Interessierten ein, sie kennenzulernen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, von ihren Erfahrungen und Aktivitäten zu berichten und selbst als Neulandgewinner*innen sichtbar zu werden.


Kontakt:
Neuland gewinnen e. V.
Gatschow 22
17111 Beggerow

www.neulandgewinner.de