In Kooperation mit dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) wurde er von der Landeshauptstadt Dresden veranstaltet und im Rahmen der bundesweiten »Woche des bürgerschaftlichen Engagements« durchgeführt. Zielgruppe waren Bürger*innen, die mit Akteur*innen aus Bildung und Engagement und Verwaltung ins Gespräch kommen konnten. Es wurden Praxisbeispiele vorgestellt und gemeinsame Wege und Strategien ausgeleuchtet. Drei Gruppen diskutierten zu den Themenkomplexen: „Lernorte in der Stadt", „Migration" und „Medienbildung".

Wie befördern sich Bildung und Engagement gegenseitig?

Zunächst begrüßte Marko Beger, Abteilungsleiter Bürgeranliegen, die über 30 Gäst*innen. Er erzählte, dass er selbst Hobbymusiker sei und seinen Musikunterricht schon als Kind von Ehrenamtlichen genossen hätte. Davon profitiere er noch heute. Im Anschluss hielt Sabine Süß, Leiterin der Koordinierungsstelle Netzwerk Stiftungen und Bildung und Sprecherin der BBE-AG Bildung und Engagement, ein Impulsreferat. „Engagement ist etwas, was diese Gesellschaft zusammen hält“, führte sie aus. 600 000 Vereine gäbe es in Deutschland, fast die Hälfte davon hätten etwas mit Bildung zu tun. „Bildung sei mehr als Schule“ und „Ohne Engagement gibt es keine Bildung“ schloss sie ihr Referat. Die Dresdner Fachreferentin Lebenslanges Lernen Ulrike Cadot-Knorr will nicht-formale Bildung und informelle Lernorte stärken, wie zum Beispiel die Aktionen in den Stadtteilbibliotheken oder ehrenamtlich organisierte Bildungsangebote. Denn gerade im Ehrenamt und Engagement lernen Menschen sehr viel, was sich nicht in Bildungsabschlüssen allein ausdrücken lässt.

Lebhafte Diskussion zu den Themenkomplexen

Was sind alles Lernorte, fragte sich die erste Gruppe und erarbeitete in einer lebhaften Diskussion eine große Anzahl von durchaus überraschenden Orten. Genannt wurden natürlich Bibliotheken, Museen, Gedenkstätten und Konzerthäuser, aber auch öffentliche Verkehrsmittel, Sportplätze und Fachtreffen kamen zur Sprache; auch Ehrenamtstreffen fehlten nicht.

Die Gruppe Medienbildung machte darauf aufmerksam, dass die Zielgruppe(n) auch erreicht werden müssen, die Projekte müssen auffindbar sein. Eine gute Adresse sei der „Engagement-Kalender“ des BBE. Aber auch die Landeshauptstadt Dresden bietet mehrere Veranstaltungskalender und kümmert sich um „digitale Muffel“. Wichtig sei es auf jeden Fall, Netzwerke zu bilden und für Treffen Räume zur Verfügung zu stellen.

Wichtige Impulse kamen auch aus der dritten Gruppe. Hier wurde über das Thema „Migration“ diskutiert. Dabei wurde deutlich, wie wichtig die frühkindliche Bildung für eine erfolgreiche Migration ist, ergänzt beispielsweise durch sportliche und musische Angebote. Oft behindern komplizierte Anerkennungsprozesse, dass Lehrkräfte mit ausländischen Abschlüssen ihre Potenziale entfalten können. Bei älteren Zugewanderten bleibt Deutsch lernen eine Herausforderung, wobei ehrenamtliche Angebote wichtige zusätzliche Unterstützung bietet.

Nach einer langen Pause, die zum Netzwerken und zum Informationsaustausch genutzt wurde, kamen alle Teilnehmer*innen wieder für ein abschließendes Podium zusammen. Die Gruppenmoderator*innen referierten über die Schwerpunkte in den Gruppen. Der Organisator der Veranstaltung Marcus Oertel moderierte das Podiumsgespräch. Ein intensiver Thementag ging zu Ende, die Gespräche und Anregungen werden sicher in die weitere Arbeit der Teilnehmer*innen einfließen. Die Landeshauptstadt Dresden will auch in Zukunft mit Thementagen Impulse zu bürgerschaftlichem Engagement und Ehrenamt setzen.