Wiesenmahd Schorfheide-Chorin

Naturschutz, ländliche Entwicklung und ehrenamtliches Engagement: Sie machen den „Tatort“ Nationale Naturlandschaften aus. Hier basiert die vielfältige Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen auf professionellem Freiwilligenmanagement.

„Es ist immer wieder schön, wenn man den Wandergruppen – egal, ob Kindern oder Erwachsenen – den Nationalpark mit seinem Motto „Natur Natur sein lassen“ näher bringen kann und am Ende mehr Verständnis für die Natur aufgebracht wird.“, so formuliert von einer ehrenamtlich engagierten Waldführerin im Nationalpark Harz. Sie ist eine von jährlich etwa 3.000 Freiwilligen in mehr als 40 Nationalen Naturlandschaften – Nationalparks, Naturparks und Biosphärenreservaten – bundesweit. Zusammen leisten die ehrenamtlich Engagierten, darunter Personen vom Jugend- bis ins hohe Rentenalter und meist aus der jeweiligen Region stammend, pro Jahr rund 100.000 Einsatzstunden. Und das nicht nur, wie am Beispiel gezeigt, im Bereich Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit: Sie unterstützen die Schutzgebietsverwaltungen und Ranger auch in praktischen Arbeiten, wie Bäume pflanzen oder Rastplätze und Lehrpfadstationen instand halten, sie helfen mit, Tiere und Pflanzen wissenschaftlich zu dokumentieren oder Infostände auf regionalen Märkten und Festen zu betreuen. Die Mitmach-Angebote der Nationalen Naturlandschaften sind altersoffen und setzen kein spezifisches Bildungsniveau voraus. Die Freiwilligen bringen sich je nach individuellem Zeitbudget sporadisch oder regelmäßig ein. Durch ihr Engagement, ihren Einsatz von Zeit, Wissen und Können unterstützen sie die Arbeit der Schutzgebiete und damit den Naturschutz und die ländliche Entwicklung vor Ort unmittelbar und sichtbar. Gleichzeitig sind sie aber auch wichtige Fürsprecher*innen und Multiplikator*innen in der Region für Themen wie nachhaltige Entwicklung und Naturschutz.

Welchen Effekt hat das ehrenamtliche Engagement auf die Freiwilligen selbst? Durch Weiterbildungen aber auch durch informelles Lernen erwerben sie neue Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen oder erweitern bereits vorhandene. Sie profitieren von sozialer Einbindung, neuen Kontakten und Austausch mit Gleichgesinnten und erfahren gesellschaftliche Anerkennung für ihr Engagement. Gerade in den ländlichen Räumen der Nationalen Naturlandschaften führt der freiwillige Einsatz zu einer stärkeren Identifikation der Bevölkerung mit der eigenen Region und schafft in Zeiten des demografischen Wandels wichtige Verbindungen zwischen den Generationen.

Der Rahmen des vielfältigen ehrenamtlichen Engagements in den Nationalen Naturlandschaften ist das bundesweite Freiwilligenprogramm „Ehrensache Natur – Freiwillige in Parks“, getragen vom Dachverband EUROPARC Deutschland e.V. Kern des Programms ist das professionelle Freiwilligenmanagement in der Verantwortung von rund 40 Freiwilligenkoordinator*innen, qualifiziert durch die Akademie für Ehrenamtlichkeit Deutschland und EUROPARC Deutschland. Diese gehören zum hauptamtlichen Parkpersonal, sind – neben anderen Aufgaben – für das Freiwilligenmanagement vor Ort zuständig und garantieren durch ihre Qualifikation ein hohen Maß an Kompetenz im Umgang mit Freiwilligen.

Kontakt
EUROPARC Deutschland e.V.
Anne Schierenberg
Pfalzburger Str. 43/44, 10717 Berlin
+49 30 2887882-15
anne.schierenbergeuroparc-deutschlandde
www.ehrensache-natur.de