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5 einfache Tipps zeigen, wie leicht es ist einander zu helfen – und in der Nachbarschaft die Gemeinschaft zu fördern

Wer kennt seine Nachbarn? Einer Studie zufolge nicht einmal jeder zweite. Dabei zeichnet sich eine gute Nachbarschaft nicht nur durch ein friedliches Nebeneinander aus – sondern auch durch Zusammenhalt. Aber wie kann der entstehen, wenn man einander nicht kennt? Oder man nur die Päckchen des Paketboten für den anderen annimmt? Die Sparkassen in Deutschland versuchen Nachbarschaft und Zusammenhalt vor Ort zu fördern, indem sie sich in Vereinen und lokalen Projekten engagieren. Doch Gemeinschaft braucht die Unterstützung aller. Hier erfahren Sie, wie Sie selbst die Anonymität überwinden und mit Ihren Nachbarn Gutes tun können.

1. Im Hausflur oder online: Das Schwarze Brett verbindet

Das Leben in Ihrem Mietshaus ist Ihnen zu anonym? Sie möchten gern stärker in Austausch mit den Nachbarn kommen, um einander helfen zu können? Gute Idee! Wie das funktioniert? Ganz einfach: mit einem Schwarzen Brett.

Egal, ob Bohrmaschine (ver)leihen, Kinder hüten, Gründung einer Volleyball- oder Yogagruppe, Pflanzen gießen im Urlaub, Flohmarkt oder einfach Kleidertausch, Film- oder Tanzabend: Jeder braucht mal Hilfe, möchte sich austauschen, hat ein Problem, Stress oder etwas anzubieten.

Das Schwarze Brett im Hausflur erleichtert den Kontakt. Und Sie müssen nicht bei unbekannten Nachbarn klingeln. Das Ganze geht auch online in Nachbarschaftsforen oder in einer WhatsApp-Gruppe.

2. Esst und trinkt: Von Mahl und Gemeinschaft

Essen und Trinken verbindet. In allen Kulturkreisen der Welt gehört das gemeinsame Mahl dazu, wenn Menschen ihre Gemeinschaft feiern oder verbessern wollen. Das gilt nicht nur für Familie, Verwandtschaft oder den Freundeskreis.

Ob Pasta-Party im Treppenhaus oder Walking Dinner: Ermutigen Sie Ihre Nachbarn zum gemeinsamen Essen. Sie kennen das Walking Dinner nicht? An einem Abend werden drei Gänge in drei unterschiedlichen Wohnungen gekocht. Dabei übernehmen Teams aus zwei Nachbarn jeweils einen Gang. Mit jedem Gang lernen Sie Ihre Nachbarn besser kennen.

Das Essen hat besonders großen Spaß gemacht? Dann freuen sich viele Menschen über einen gemeinsamen Absacker. Der kann in einer Bar in der Nachbarschaft oder bei einem der Teilnehmer zu Hause stattfinden.

3. Joggen und Ploggen: Gemeinsam laufen – und Müll sammeln

Kennen Sie das auch? Sie möchten Laufen gehen. Aber der innere Schweinehund fesselt Sie an Ihr Sofa? Dann sind Laufpartner perfekt. Durch verbindliche Verabredungen kommen Sie leichter in Bewegung.

Oder umgekehrt: Bieten Sie sich Ihren Nachbarn als Laufpartner an – zum Beispiel auf dem Schwarzen Brett. Joggen macht zu zweit oder in der Gruppe ohnehin mehr Spaß als allein.
Dabei können Sie auf dem Weg noch etwas Gutes tun: nämlich ploggen. Plogging ist ein neuer Trend aus Schweden. Er setzt sich aus dem Wort „plocka“ (für sammeln oder pflücken) und Jogging zusammen. Ploggen verbindet joggen mit Müll einsammeln. So tun Sie etwas für Ihre Gesundheit – und machen in derselben Zeit noch schnell Ihre Umgebung sauberer und lebenswerter.

4. Demenz ist keine Schande: Alten Menschen helfen

Zum Leben gehört auch das Altwerden – und zum Altwerden gehören immer häufiger Demenz-Erkrankungen. Jahr für Jahr kommen bundesweit rund 40.000 Fälle hinzu. Das bekommen auch die Nachbarn mit – vor allem bei Alleinstehenden.

Menschen, die sonst immer ruhig und unauffällig waren, zeigen plötzlich Ausfallerscheinungen, laufen verwirrt im Haus herum oder werden vielleicht aggressiv. Weil sie sich in einer solchen Situation nicht zu helfen wissen, haben viele Menschen verständlicherweise Berührungsängste. So steigt aber die Isolierung der Betroffenen. Die Folge: Sie leiden umso mehr.

Wenn in Ihrer Nachbarschaft alte Menschen leben, informieren Sie sich und andere über die Möglichkeiten, Demenzkranken einfach und unkompliziert zu helfen. Veranstalten Sie einen Infoabend in Ihrer Wohnung. Materialien dafür gibt es zahlreiche im Internet, unter anderem vom Bundesfamilienministerium.

Mit Ihrer Hilfe leisten Sie einen wichtigen Beitrag für eine lebendige und soziale Nachbarschaft.

5. Grün statt Grau: Gemeinsam Gärtnern

Oft sind gerade die großen Häuser mit vielen Wohnungen vor allem eines: trist. Dagegen helfen grüne Flächen. Wenn Sie Interesse an Gras, Blumen und Büschen oder auch Kräutern, Obst und Gemüse haben, schließen Sie sich mit Ihren Nachbarn zusammen – und gärtnern Sie los.

In den vergangenen Jahren haben sich in den Städten viele Menschen zusammengefunden und in Hinterhöfen, auf Parkplätzen, Verkehrsinseln und Parkhausdächern grüne Oasen geschaffen. Manchmal reicht sogar schon ein Zaun, an dem Flaschen oder Milchkartons hängen, aus denen Pflanzen sprießen.

Urban Gardening heißt dieser Trend: städtisches Gärtnern. Nach Abstimmung mit Ihrer Hausverwaltung steht dem nichts im Weg. Neben viel Grün bieten diese Flächen ganz selbstverständlich vor allem eins: nachbarschaftliche Gemeinschaft aller Generationen.