Auf der Suche nach einem geeigneten Platz für ihre Reitschule entdeckte Andrea Harwardt ein brachliegendes Areal am Rande der idyllischen Stadt Bernau in Brandenburg, nördlich von Berlin. Gemeinsam mit ihren Mitstreiter*innen und mit hohem ehrenamtlichen Engagement gestaltete sie die Fläche um und gründete dort den Reitverein Integration e. V.. Das alles ist nun 20 Jahre her – seitdem hat sich einiges getan.
Andrea Harwardt ist begeisterte Pferdesportlerin. Sie liebt diese Tiere, mit denen sie bereits aufgewachsen ist. Ihre zweite Leidenschaft gilt ihrem Beruf. Seit fast 20 Jahren arbeitet sie als Physiotherapeutin. Um Hobby und Beruf sinnvoll zu verbinden, ließ sie sich zur Hippotherapeutin ausbilden. Zunächst versuchte sie sich in bestehende Reitanlagen zu integrieren, stieß dabei allerdings auf Ängste, Vorurteile und Ressentiments, mit denen sie nie gerechnet hätte. Immer wieder erhielt sie Absagen, da sich vermeintlich die anderen Besucher*innen der Reithallen von Menschen mit Behinderungen gestört fühlen könnten. Als Schwester eines körperlich und geistig behinderten Menschen machte sie diese Ablehnung fassungslos. Aus der Not eine Tugend machend pachtete Andrea Harwardt das Areal in Bernau, baute mit ihren Mitstreiter*innen dort selbst eine Reithalle und gründete den Reitverein Integration e. V..
Bereits kurz nach der Gründung 1999 kamen erste Interessierte. Heute zählt der Verein 160 Mitglieder, zwei Therapeut*innen und viele ehrenamtliche Helfer*innen. Aus drei Pferden wurden 21 Pferde und Ponys auf zehn Hektar Land. Zudem ist der Verein gut vernetzt. Die enge Zusammenarbeit mit verschiedenen regionalen Einrichtungen, wie beispielsweise einer Integrationskita und einer Schule für Kinder mit sozial-emotionalen Auffälligkeiten, ist langfristig angelegt.