Die digitale Transformation hat das Potenzial, als weltweiter Entwicklungstreiber zu wirken. Negative Auswirkungen sind aber ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. Damit beeinflusst sie Inhalte und Ansätze der Entwicklungszusammenarbeit.

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) befasst sich strategisch seit mehr als drei Jahren mit dieser Veränderung und befindet sich auf dem Weg zum digitalen Entwicklungsakteur.

Nicht nur in Industrie- und Schwellenländern verändert der digitale Wandel politische Prozesse und Machtverhältnisse, Arbeitsstrukturen und Produktionsformen. Das Gleiche gilt für Entwicklungsländer, wenn auch unter anderen Vorzeichen.

Die Digitalisierung verändert damit die Entwicklungszusammenarbeit: Neue Lösungen für bestehende Herausforderungen können entwickelt werden. Etwa, wenn Krankenhäuser durch ein modernes Informationsmanagementsystem effizienter arbeiten und damit mehr Menschen Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen erhalten. Das Remote Management von Projekten in fragilen Kontexten zeigt zudem, dass Organisationen auf anderen Wegen ihre Leistungen umsetzen können. Hier wirken digitale Technologien als Katalysator zur Erreichung der Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen.

Doch auch der gegenteilige Effekt kann eintreten. Fake News und Hassrede im Internet sind in Kenia und Indien ein Problem. Und in Äthiopien bedroht die Automatisierung viele Arbeitsplätze in der Textilindustrie. Hier entstehen neue Handlungsfelder für Partnerländer und Entwicklungsorganisationen: Cyber Security und Datenschutz, aber auch Fragen der Politikgestaltung im Kontext von Big Data, künstlicher Intelligenz, Automatisierung und Plattformregulierung.

Für Organisationen wie die GIZ bedeutet das eine doppelte Herausforderung. Die Dynamik technologischer Entwicklung und die Nachfrage nach modernsten Lösungen von Auftraggebern und Partnern steigern den Innovationsdruck. Gleichzeitig bietet sich das Potenzial, interne Geschäftsprozesse zu optimieren, um Leistungen effizienter zu erbringen.

Die GIZ befasst sich strategisch seit mehr als drei Jahren mit diesen Veränderungen und befindet sich auf dem Weg zum digitalen Entwicklungsakteur. Dafür seien drei Initiativen exemplarisch genannt: Mit der Maßgabe „digital by default“ prüfen wir im Prozess der Angebotserstellung systematisch, ob digitale Lösungen sinnvoll einen Mehrwert für das Projekt liefern. Gleichzeitig entwickeln wir Responsible Data Guidelines für den verantwortungsvollen Umgang mit Daten in Projekten. Und mit einem Innovation Fund fördern wir gezielt neuartige Ideen unserer Mitarbeiter*innen.

Ein weiterer Fokus liegt auf dem Aufbau neuer Partnerschaften – mit der Idee im Hinterkopf, dass auch wir als Bundesunternehmen uns flexibler auf andere Akteure einstellen müssen. Flankiert werden diese Aktivitäten von den Digital Principles, zu denen sich die GIZ im Februar 2018 offiziell bekannt hat.

 

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