Mehrere Personen sitzen an einem Tisch. Auf der Wand gegenüber ihnen ist ein Bild projiziert, davor steht eine Person.

Amfn_foto_2023-03-16_©_Elternnetzwerk

Eltern mit Migrationsgeschichte sind seltener in Elternräten, Elternvertretungen oder Elternbeiräten in Schulen oder Kitas vertreten. Das Bundeselternnetzwerk der Migrantenorganisationen für Bildung und Teilhabe (bbt e.V.) setzt sich dafür ein, dass sich das ändert.

Eltern mit Migrationsgeschichte wünschen sich für ihre Kinder eine schöne Kita- und Schulzeit. Sie sollen sich auf das Lernen konzentrieren können, Freunde finden, einen guten Abschluss erreichen – das alles ohne Diskriminierung und Mobbing. Und genau dafür setzen sich Elternvereine und -initiativen von Migrant*innen in vielen Regionen Deutschlands ein.  

Da sich gemeinsam mehr erreichen lässt, gibt es das Bundeselternnetzwerk der Migrantenorganisationen für Bildung und Teilhabe (bbt e.V.). Hier haben sich 17 Elternvereine- und -initiativen zusammengeschlossen. Gemeinsam möchten sie Chancengleichheit für alle Kinder im Bildungswesen und die Teilhabe der Eltern erreichen. Die Dachorganisation und die Mitgliedsvereine setzten unterschiedliche Projekte gemeinsam um: 

Partizipation von Eltern aus nicht-EU-Ländern in Gremien stärken (PartEl)  

Eltern mit Zuwanderungsgeschichte trauen sich manchmal nicht, sich in Gremien für Eltern zu engagieren. Einige wissen nicht, was Elterngremien sind oder was sie tun. Das Projekt PartEl will das ändern. Das Bundeselternnetzwerk und fünf Regionalstellen möchten Eltern aktivieren, sich in Elterngremien zu engagieren. Denn in diesen Gremien, wie zum Beispiel in Elternräten, werden wichtige Entscheidungen getroffen und die Politik beraten. Im Projekt PartEl werden Eltern mit gutem Kontakt in ihre Gemeinschaft zu Multiplikator*innen ausgebildet. Sie sprechen andere Eltern an und informieren darüber, wie wichtig die ehrenamtliche Mitarbeit in Elterngremien ist.  

MigrantenElternNetzwerk Niedersachsen (MEN

Das MEN unterstützt Eltern mit Migrationsgeschichte, sich aktiv für ihre Kinder in Kitas und Schulen einzusetzen. Zum Beispiel stärken sie Eltern, sich in Elternvertretungen zu engagieren. Sie erfahren was dort passiert, welche Aufgaben sie haben und wie sie sich dort engagieren können. So können sie sich für das Wohl ihrer Kinder einsetzen und eine starke Schulgemeinschaft aufbauen. 

Interkulturelles Netzwerk der Eltern mit Migrationsgeschichte (iNemsa) in Sachsen-Anhalt 

Im Projekt iNemsa können sich Eltern aus nicht-EU-Staaten beraten lassen oder Info-Veranstaltungen besuchen, zum Beispiel zum Bildungssystem in Sachsen-Anhalt, zur finanziellen Unterstützung, zu Diskriminierung, Mobbing, Medienkompetenz oder Schwierigkeiten bei der Erziehung. Im Projekt wird außerdem ein Netzwerk für Eltern mit Migrationsgeschichte in Sachsen-Anhalt aufgebaut.  

Ehrenamt funktioniert nachhaltig nur mit hauptamtlicher Unterstützung. Doch all diese Beispiele sind Projekte mit begrenzter Laufzeit. Daher fordert das Bundeselternnetzwerk der Migrantenorganisationen langfristige Programme, um das Engagement von Eltern mit Migrationsgeschichte nachhaltig unterstützen zu können.