Auf der rechten Bildseite ist das Portrait eines bärtigen Mannes abgebildet, der ernst in die Kamera schaut. Der Hintergrund ist unscharf.

Portrait Alex 2012 © Nikolas Migut / StrassenBLUESe.V. & NDR

StrassenBLUES e.V. ist ein gemeinnütziger Verein in Hamburg. Mit Texten, Fotos und Videos erzählt der Verein die Geschichten von obdachlosen und hilfebedürftigen Menschen. Der Verein unterstützt diese Menschen und zeigt auch, wie andere es tun können.

Alles begann mit dem Film „Straßenblues“ von Nikolas Migut. Nikolas wollte 2012 für den Sender NDR einen Film in der Berliner Bahnhofsmission am Zoo drehen. Dort ist er dann dem obdachlosen Alex begegnet und hat ihn mit seiner Kamera durch Berlin begleitet. Diese Zeit mit dem obdachlosen Alex hat Nikolas so beschäftigt, dass er mehr für obdachlose Menschen machen wollte. Gemeinsam mit Freunden gründete er den Verein StrassenBLUES e.V.

Unser Ziel: Wir fördern Verständnis und Mitgefühl durch Projekte für und mit obdachlosen Menschen. Im Rahmen unserer Aktion „Homes for Homeless“ wollen wir zum Beispiel Wohnungen für obdachlose Menschen anmieten und kaufen. Mit solchen Projekten sorgen wir dafür, dass Obdachlose sich gesehen und wertgeschätzt fühlen. Wir halten unsere Projekte und Aktionen zum Beispiel auf Video oder auf Fotos fest. Dadurch zeigen wir obdachlosen sowie engagierten Menschen neue Möglichkeiten und Wege aus der Armut.

Unsere Zukunftsvision: Wir möchten bis 2030 eine Gesellschaft, in der es keine Obdachlosigkeit mehr gibt. Wir sind davon überzeugt, dass es für Armut in unserem Land Lösungen gibt:

1. Wohnen

Wir glauben daran, dass obdachlose Menschen unbedingt zuerst eine feste Wohnung brauchen. Erst mit einer Wohnung lassen sich auch weitere Probleme lösen. Dieses Prinzip heißt „Housing First“. Notunterkünfte und Lebensmittel alleine helfen einfach nicht.

2. Arbeit

Wir helfen obdachlosen Menschen in Hamburg, eine sinnvolle Arbeit zu finden. Wir versuchen mit ihnen möglichst Jobs im Bereich Natur- und Umweltschutz zu finden. Das ist wichtig, damit diese Menschen einen festen Job haben und Geld verdienen können. Arbeit gibt den Menschen auch Sinn, Routine, eine wertvolle Aufgabe und integriert Menschen in die Gesellschaft.

3. Inklusion

Mit unserem Projekte „StrassenTANDEM“ bringen wir obdachlose Menschen mit Ehrenamtlichen zusammen. Sie treffen sich für einen bestimmten Zeitraum immer wieder. Sie können sich unterhalten, gemeinsam zu Behörden gehen oder einfach Zeit miteinander verbringen. Mit diesem Projekt wollen wir erreichen, dass obdachlose Personen wieder das Gefühl bekommen, dazuzugehören. Sie sollen Vertrauen aufbauen und sich weniger allein fühlen.

Seit dem Beginn unserer Initiative „StrassenBLUES“ haben wir etwa 1.000 obdachlose Menschen durch unsere Projekte erreicht. Während der Corona-Krise haben wir täglich 100 obdachlose Menschen unter anderem mit Wasser und Nahrung versorgt. Zusätzlich haben wir Spenden eingesammelt, damit wir noch mehr obdachlosen Menschen helfen können. Und mit unserer Aktion #letmebesafe haben wir eine Diskussion darüber ausgelöst, wie wir das Problem der Obdachlosigkeit lösen können (www.corona-strassenhilfe.de). Denn jeder Mensch hat ein Recht auf Wohnen.

Viele unserer Ideen gibt es jetzt auch in anderen Städten. Ein Beispiel ist das Projekt „hotels for homeless“ (www.hotelsforhomeless.de). Obdachlose konnten in Hotels schlafen, die wegen der Corona-Pandemie geschlossen waren. Auch Vereine aus Köln, Berlin oder Hannover haben unsere Ideen wie die www.strassenwahl.de oder den www.strassengeburtstag.de übernommen. Wir freuen uns darüber und wollen, dass unsere Ideen in anderen Städten und Region angeboten werden. Denn wir glauben: Eine Organisation alleine kann schon viel bewirken. Aber gemeinsam mit anderen engagierten Menschen und Organisationen schaffen wir noch viel mehr.

In Zukunft wollen wir außerdem, dass obdachlose Menschen noch mehr selbst aktiv werden. Wir wollen gemeinsam Produkte erschaffen, wie Fotos oder Schnitzereien. Diese Dinge wollen wir dann zusammen mit der Geschichte des obdachlosen Menschen vorstellen und die Dinge verkaufen. Der Gewinn geht an die Obdachlosen. Das Projekt heißt „StrassenKREATIONEN“.  

Ein großes Ziel von uns: In jeder Großstadt in Deutschland soll es StrassenHELD:INNEN geben. So nennen wir Ehrenamtliche, die sich für obdachlose Menschen engagieren. Die StrassenHELD:INNEN aus ganz Deutschland sollen sich über ein Netzwerk zusammenfinden und zusammenschließen. Über das Netzwerk können sie über Erfahrungen sprechen, voneinander lernen und neue Ideen austauschen.


Kontakt:
StrassenBLUES e.V.
c/o betahaus Hamburg
Eifflerstraße 43
22769 Hamburg

0176 219 918 71