FACHTAG: Wohlfahrtsverband, Hilfsorganiation und ländlicher Raum - eine Liebesgeschichte

Wohlfahrtsverbände und Hilfsorganisationen unterstützen in ländlichen Räumen die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse. Sie versorgen die Menschen mit Gesundheits-, Bildungs- und Mobilitätsangeboten, leisten erste Hilfe im Notfall und sichern die Regionen im Falle einer Katastrophe ab. Gleichzeitig sind die Vereine und Verbände auch Orte der Beteiligung und des zivilgesellschaftlichen Engagements und damit eine wichtige Säule der Demokratie(-stärkung) im ländlichen Raum.

Auf dem Fachtag nehmen wir die demokratischen Herausforderungen in ländlichen Räumen in den Blick und sprechen über die Chancen und Potenziale von Wohlfahrtsverbänden und Hilfsorganisationen, diese zu meistern. Gemeinsam mit euch und weiteren Akteur:innen aus Praxis, Politik und Wissenschaft möchten wir über diese Liebesgeschichte sprechen und voneinander lernen.

PROGRAMM

09:00  Ankommen

10:00  Begrüßung

• Paul Nierste | Johanniter-Unfall-Hilfe Berlin/Brandenburg

10:15  Grußwort

• Dr. Benjamin Grimm | Staatskanzlei des Landes Brandenburg (angefragt)

10:30  Podiumsdiskussion

•   Janine Dieckmann | Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft
•   Julia Krause | Johanniter-Unfall-Hilfe Nordbrandenburg
•   Babette Scurrell | Thünen-Institut für Regionalentwicklung
•   Ingo Grastorf | Diakonie Deutschland
•   Axel Thiemann | Kreisfeuerwehrverband Potsdam-Mittelmark

12:00  Mittagspause

13:00  Workshop- und Qualifizierungsangebote

16:00  Kaffeepause

16:15  Transfer und Abschluss

17:00  Abendliches Get-together

****Hier geht´s zur Anmeldung****

WORKSHOP- UND QUALIFIZIERUNGSANGEBOTE

Workshop 1 | Mobiles Beratungsteam Potsdam | Laura Schenderlein
#NeueNachbarn – völkische Siedler:innen im ländlichen Raum
Völkische Siedler:innen – eine Begrifflichkeit die in den letzten Jahren immer mal wieder für Schlagzeilen gesorgt hat. Nach außen ökologisch-alternativ wirkende Familien, die ausgedünnte Orte mit ihrem Zuzug wiederbeleben und sich aktiv in das Gemeindeleben einbringen - was kann daran falsch sein? Wir möchten einen Blick werfen auf völkische Siedlungsstrukturen, auf ihre in Teilen abgeschottete Lebenswelten und ihr Wirken in die sie umgebende Gesellschaft. Welche Ideologien werden dort vertreten und wie kann die Gesellschaft auf solche Gruppen reagieren?

Workshop 2 | Netzwerk für Demokratie und Courage Landesnetzstelle Berlin-Bran-denburg | Samuel Signer
#NichtNeutral – demokratische Handlungsmöglichkeiten für Vereine und Initiativen
Schulen, Vereine, Initiativen und Wohlfahrtsverbände stehen seit einigen Jahren unter Druck. (Extrem) rechte Akteur:innen versuchen mithilfe von parlamentarischen Anfragen oder gewählten Mandaten die Freiheit der Arbeit der Organisationen einzuschränken. Wohlfahrtsverbände stehen für eine offene Gesellschaft gegen Diskriminierung und sollten in ihrer Arbeit nicht behindert werden. Im Workshop schauen wir uns die Entwicklung der sogenannten „Neutralitätsdebatte“ an, besprechen Fallbeispiele und diskutieren Handlungsmöglichkeiten für Vereine und Verbände.

Workshop 3 | Johanniter-Unfall-Hilfe Berlin/Brandenburg | Robert Rostoski
#EngagementNeuGedacht – Organisationsentwicklung im Verein
Vereine stehen heutzutage vor komplexen Herausforderungen und Fragestellungen, die häufig nur mit Vereinsentwicklungsprozessen gelöst werden können: Wer sind die Men-schen, die sich mit uns engagieren wollen und welche Potenziale bringen sie mit? Wie nutzen wir Ideen und Impulse unserer Mitglieder? Welche unterschiedlichen Rollen und welches Führungsverständnis braucht unsere Vereinsarbeit? Wie erreichen wir unsere Vision und wie entfalten wir Wirkung? Im Workshop werden „Bausteine“ der Organisationsentwicklung im Verein vorgestellt und diskutiert. Die Teilnehmer:innen erhalten praktische Lösungsansätze für ihre eigenen Entwicklungsvorhaben sowie ein dazu passendes Methodenrepertoire.

Workshop 4 (Outdoorangebot) | Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engage-ment im Naturschutz | Hanna Schwager
#ÖkologieVonRechts – rechtsextreme Ideologien im Natur- und Umweltschutz
Immer wieder sind demokratische Akteur:innen des Natur- und Umweltschutzes sowie des (ökologischen) Landbaus mit Kooperationsanfragen, Vereinnahmungsstrategien und Unterwanderungsversuchen von rechts konfrontiert. Welche Beweggründe haben extrem rechte Akteur:innen sich in diesen Themenfeldern zu engagieren? Welche Ziele verfolgen sie? Der Workshop sensibilisiert für die historischen und die aktuellen Verknüpfungen des deutschen Natur- und Umweltschutzes mit extrem rechten Ideologien. Das Angebot versetzt die Teilnehmer:innen in die Lage, demokratiefeindliche und menschenverachtende Ideologien und Denkmuster im Natur- und Umweltschutz zu identifizieren. Darauf aufbauend können mögliche Handlungsoptionen im Sinne einer Prävention und Intervention erarbeitet und diskutiert werden. Der Workshop wird als Naturwanderung gestaltet.