Logo des ZDF

Seit vielen Jahren engagiert sich das ZDF für die Inklusion benachteiligter Menschen: im Programm, in der ZDFmediathek, mit einem umfangreichen barrierefreien Angebot. Das Ziel ist es, Inklusionsthemen voranzubringen und Berührungsängste in der Gesellschaft abzubauen.

Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr mit der „Aktion Mensch“ Partner bei der 17. Woche des Bürgerschaftlichen Engagements im September 2021 sind. Das Schwerpunktthema „Engagement und Inklusion“ steht sinnbildlich für die „Aktion Mensch“ als größte private Förderorganisation im sozialen Bereich in Deutschland. Die Soziallotterie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Inklusion – die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen – in der Gesellschaft zu fördern und die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung, Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Mit den Einnahmen aus der Lotterie unterstützt die „Aktion Mensch“ jeden Monat bis zu 1000 Projekte. Seit der Gründung im Jahr 1964 wurden nahezu 3,5 Milliarden Euro in Förderprojekte investiert. Zu den Mitgliedern gehören: ZDF, Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie, Der Paritätische Gesamtverband und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland.

Die ZDF-Sendung „Menschen – das Magazin“ entsteht in Zusammenarbeit mit der „Aktion Mensch“ und stellt wöchentlich den Alltag von Menschen in den Mittelpunkt, die sonst eher am Rand der Gesellschaft leben. Sie zeigt Erfolgsgeschichten, aber auch die gesellschaftlichen Barrieren auf dem Weg zur Inklusion. Moderatorin Sandra Klatt-Olbrich vereint in sich den Blickwinkel der Journalistin und den einer Betroffenen: Sie weiß selbst, was Menschen mit Behinderungen er- und durchleben. In Zusammenarbeit mit dieser Reihe entsteht das monatliche „3sat“-Format „Besonders normal“, das sich ebenfalls mit dem Alltag von Menschen mit Behinderungen befasst und der Frage nachgeht, wie Teilhabe gelingen kann.

Durch die Zusammenarbeit mit der „Aktion Mensch“ bekommen die Redaktionen Themenanregungen aus den einzelnen Verbänden, können wertvolle Kontakte knüpfen und erhalten Unterstützung bei der Recherche.

Inklusionsthemen werden zudem regelmäßig in vielen weiteren ZDF-Sendungen aufgegriffen. Dazu zählen „Volle Kanne“, „Frontal 21, die „logo!“-Kindernachrichten und v.a. „37°“. Diese Sendereihe zeigt Menschen in sozialen Konflikten, in Krisen, an Wendepunkten ihres Lebens und bildet ihre Lebenswelten ab. Das gilt für alle Bereiche der Gesellschaft, also auch für die Situation von Menschen mit Handicap. Wie bewältigen sie ihr Leben, was empfinden sie als Herausforderung? Wie erleben sie ihre Einschränkungen, ihr Anderssein? Die überwältigend positive Resonanz auf die zahlreichen Filme und Beiträge in den Social-Media-Kanälen zeigt, dass es gelingt, Verständnis, Interesse und Empathie für die betroffenen Menschen zu generieren. Das ZDF-Format „37°“ leistet damit einen Beitrag zu einem gesellschaftlichen Klima der gegenseitigen Verantwortung und des respektvollen Miteinanders.

Auch fiktionale Sendungen tragen dazu bei, die Lebenswelt von Menschen mit Beeinträchtigungen und deren Angehörigen in das öffentliche Bewusstsein zu transportieren. Jüngere Beispiele aus dem ZDF-Programm sind das Roadmovie „Simpel“ (2020), der Film „Extraklasse“ (2018) und „Extraklasse 2+“ (Dreharbeiten seit März 2020). Die ZDF-Redaktion Das kleine Fernsehspiel präsentierte in der Reihe "Barrierefrei" mit „Be My Baby“, „Eine ganz normale WG“ und „Berg Fidel – Eine Schule für alle“ drei Filme über Menschen mit Behinderungen, die zeigen, wie sie mit ihren unterschiedlichen Handicaps den Alltag meistern und wo die Schwierigkeiten liegen, an allen gesellschaftlichen Bereichen gleichberechtigt teilzuhaben. Zu erwähnen ist auch die Serie „Dr. Klein“ (2014 bis 2019), die mit vielen Klischees über kleinwüchsige Menschen bricht.

„funk“, das Content-Netzwerk von ARD und ZDF für Jugendliche und junge Erwachsene, setzte im Februar 2021 einen Schwerpunkt zum Leben mit Behinderungen. Mit dabei die ZDF-Formate "follow me.reports", "MrWissen2go Geschichte", "Pocket Money" und "represent".

Eine Berichterstattung auf Augenhöhe erfordert ein enges Vertrauensverhältnis zu den Protagonisten. Unabdingbar sind eine sensible Herangehensweise und der scharfe Blick für die Bild- und Textperspektive: So stellen beispielsweise Formulierungen wie „an den Rollstuhl gefesselt“ ein sprachliches Tabu dar. In einem ZDF-Workshop über Sprache und Behinderung mit Raul Krauthausen, Autor und Aktivist für Inklusion und Barrierefreiheit, wurden ZDF-Redakteur*innen eigens für das Thema sensibilisiert.

Um Menschen mit Beeinträchtigungen den Zugang zu den Nachrichtenformaten, Magazinsendungen, Filmen, Dokumentationen, Krimis, Serien oder Sportübertragungen in der ZDF-Familie und in der ZDFmediathek zu ermöglichen, wird das barrierefreie Programmangebot (AD, UT, Gebärdensprache) ständig erweitert – linear und nonlinear. Der Anteil an untertitelten Sendungen im ZDF-Programm beträgt aktuell knapp 90 Prozent. Für die Audiodeskription (Hörfilm) liegt der Wert bei ca. 20 Prozent.

Das ZDF hat zusammen mit der ARD zudem mit der stark ausgeweiteten Berichterstattung über den Behindertensport, namentlich den zahlreichen Übertragungen von den Paralympics, dazu beigetragen, dass dieser deutlich stärker in der öffentlichen Wahrnehmung steht, als noch vor einigen Jahren.

Das ZDF wird sich auch weiterhin für die Inklusion engagieren. Aktuell erscheint es wichtiger denn je, diese zu den am stärksten benachteiligten Menschen in unserer Gesellschaft nicht aus den Augen zu verlieren.


Autor: Alexander Stock ist Fernsehjournalist und Fernsehredakteur. Er leitet die ZDF-Hauptabteilung Kommunikation.

[Anmerkung des Kampagnen-Teams: Dieser Artikel gibt den Wortlaut des ZDF wieder und wurde auf Wunsch des ZDF nicht in einfache Sprache übersetzt.]