
Der Schlüssel für mehr Nähe und Miteinander
Begegnungen im Alltag, Engagement vor Ort und ein Preis, der zeigt, wie viel Wirkung im Kleinen steckt: Wie die nebenan.de Stiftung Einsamkeit vorbeugt und dabei außergewöhnliche Projekte sichtbar macht.
Nachbarschaft – ein Ort gegen das Alleinsein
„Was macht eigentlich eine gute Nachbarschaft aus?“ Diese Frage begleitet mich in meiner Rolle als Geschäftsführerin der nebenan.de Stiftung. Sie ist eine zentrale Leitfrage unseres Wirkens und zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Projekte. Was braucht es, damit Menschen in ihrer Nachbarschaft Anschluss finden, sich gesehen und eingebunden fühlen?
Gerade in Zeiten, in denen sich viele Menschen quer durch Altersgruppen, Lebenssituationen und Regionen einsam fühlen, kommt der Nachbarschaft besondere Bedeutung zu. Denn Einsamkeit ist nicht nur ein individuelles Gefühl, sondern ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Unser Lösungsansatz: Wir bringen Menschen zusammen, die sich im Alltag sonst nicht begegnen würden. Dafür schaffen wir alltagsnahe Begegnungsorte, die Verbindung ermöglichen und Gemeinschaft erlebbar machen. Als Stiftung setzen wir uns dafür ein, dass niemand übersehen wird und dass es Orte der echten Begegnung gibt, an denen aus anonymem Nebeneinander ein aktives Miteinander wird.
Wir schaffen Räume echter Begegnung, in denen Menschen miteinander ins Gespräch kommen, ungeachtet von Alter, Herkunft oder Lebenssituation. Dort, wo zuvor Anonymität herrschte, entsteht so ein neues Wir-Gefühl. Unser Ziel: Einsamkeit sichtbar machen, ihr aktiv entgegenwirken und Nachbarschaften stärken!
Finanzieller Rückenwind für Begegnungen in der Nachbarschaft
Gemeinschaft entsteht durch Begegnung – und genau hier setzt der Förderfonds „Gemeinsam Stark“, unterstützt von der Beisheim Stiftung, an. Anlässlich des diesjährigen Tags der Nachbarschaft konnten durch die Förderung von insgesamt 70.000 Euro erstmals bundesweit Aktionen realisiert werden, die Menschen im unmittelbaren Wohnumfeld zusammenbringen. Ob Nachbarschaftsfrühstück, Bastelnachmittag oder Kleidertausch im Hof: Die geförderten Nachbarschaftsaktionen zeigen lebensnah, wie niedrigschwellige Begegnungen das Miteinander stärken und Einsamkeit entgegenwirken. Besonders wichtig ist dabei, Räume zu schaffen, in denen sich alle willkommen fühlen, unabhängig von Lebenssituation, Alter oder Herkunft. Das setzt ein starkes Zeichen für mehr Sichtbarkeit, Beteiligung und gelebte Solidarität.
Die überregional große Beteiligung in den Nachbarschaften zeigt eindeutig: Es braucht nicht zwingend viel Geld, aber Sensibilität und Sichtbarkeit für das Thema. Die positive Resonanz war überwältigend und hat bestätigt, wie niedrigschwellige Angebote dabei helfen, Isolation zu überwinden und das Gefühl der Zugehörigkeit zu stärken. Besonders wichtig ist uns dabei der präventive Charakter, denn wer sich eingebunden fühlt, wird seltener einsam.
Der Deutsche Nachbarschaftspreis als Paradebeispiel für gelebte Verbundenheit
Seit 2017 würdigt der Deutsche Nachbarschaftspreis der nebenan.de Stiftung herausragendes lokales Engagement und macht es bundesweit sichtbar. 2024 wurden 22 Projekte aus ganz Deutschland mit insgesamt 59.000 Euro Preisgeld ausgezeichnet – sie zeigen, wie Nachbarschaft verbindet und gesellschaftliche Herausforderungen kreativ gemeistert werden.
Zwei Beispiele aus den vergangenen Jahren zeigen, wie wirkungsvoll lokales Engagement sowohl in städtischen als auch in ländlichen Räumen aussehen kann:
- In Rostock-Toitenwinkel bringt das Projekt „Schnippeln – Schnacken – Schmausen“ Nachbar*innen generationsübergreifend an einen Tisch. Beim gemeinsamen Kochen entstehen ein reger Austausch, neue Kontakte und ein lebendiges Miteinander. Mehr dazu
- Im nordrhein-westfälischen Grieth am Niederrhein schafft das Griether Hanselädchen einen lebendigen Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft. Was als Initiative gegen die drohende Versorgungslücke begann, ist heute weit mehr als ein Laden: Beim gemeinsamen Einkaufen, im Café oder bei Veranstaltungen entstehen Begegnungen, die den Zusammenhalt stärken und Einsamkeit entgegenwirken. Mehr dazu
Die Ausschreibungsphase für den Deutschen Nachbarschaftspreis läuft!
Auch in diesem Jahr würdigt der Nachbarschaftspreis ehrenamtliches Engagement aus ganz Deutschland: Vom 3. Juni bis zum 18. Juli 2025 können sich nachbarschaftliche Initiativen und Projekte bewerben und bis zu 5.000 Euro erhalten. Gesucht werden Projekte mit Vorbildcharakter, die zeigen, wie gelebte Nachbarschaft funktioniert, sei es durch soziales Miteinander, kulturellen Austausch, ökologische Ansätze oder kreative Lösungen für lokale Herausforderungen. Der Deutsche Nachbarschaftspreis macht dieses Engagement sichtbar und stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt vor Ort. Alle Informationen zur Bewerbung unter: www.nachbarschaftspreis.de
Nachbarschaft als Schlüssel für mehr Nähe und Miteinander
Als Stiftung sind wir überzeugt: Gesellschaftlicher Zusammenhalt beginnt dort, wo Menschen sich begegnen. Im Alltag, vor der Haustür, in der Nachbarschaft. Deshalb fördern wir lokales Engagement, vernetzen engagierte Menschen und schaffen Strukturen, die dauerhaft wirken. Es braucht nicht immer ein großes Programm, um etwas zu verändern. Oft sind es die kleinen Gesten im Alltag, die Beziehungen stärken, Vertrauen wachsen lassen und der gesellschaftlichen Spaltung etwas entgegensetzen. Wir setzen uns dafür ein, dass genau diese Gesten sichtbar bleiben, Wirkung entfalten und echte Teilhabe ermöglichen.
Autorin
Katharina Roth ist Geschäftsführerin der nebenan.de Stiftung, die gemeinnützige Tochterorganisation des Berliner Sozialunternehmens Good Hood GmbH, das die Nachbarschaftsplattform nebenan.de betreibt. Kontakt: katharinanebenan-stiftungde
Organisation
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