Vier Menschen stehen vor einem Hochbeet. Eine Person hält eine Karotte hoch.

© tuml.berlin

Alle Menschen sollen beim Klimaschutz mitmachen können. Das ist das Ziel von tuml. Das Berliner Projekt veranstaltet seit 2015 inklusive Treffen zu Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit und schreibt darüber Bücher in Leichter Sprache.

Schotterwege, fehlende Toiletten, schwere Sprache – in der Natur und im Einsatz für Umwelt- und Klimaschutz gibt es viele Barrieren, die Menschen davon abhalten, dabei zu sein und mitzumachen. Das tuml-Projekt möchte das ändern. Seit neun Jahren setzt sich das Projektteam dafür ein, Umwelt- und Klimaschutz inklusiver zu machen. 

Tuml, kurz für: Teilhabe und Mitbestimmung leben, ist 2015 im Gemeinschaftsgarten himmelbeet in Berlin-Wedding entstanden. Ziel war es, vor allem Menschen mit körperlichen oder kognitiven Einschränkungen eine selbstbestimmte Freizeit in der Natur zu ermöglichen. Aus den ersten losen Treffen wurde schnell eine feste Gruppe – und schon bald kam die Idee auf, Workshops über das Gärtnern anzubieten und ein Gartenbuch in Leichter Sprache zu schreiben. 

„Wir wollten, dass alle Menschen ihr eigenes Gemüse anbauen können. Ganz egal, wo sie leben. Und unabhängig davon, wie viel sie schon über das Gärtnern wissen“, sagt Ulrike Bruckmann, die das Projekt gegründet hat und auch heute noch leitet. Gemeinschaftsgärten wie das himmelbeet sind für sie ideale Orte für gelebte Inklusion. „Gemeinschaftsgärten sind perfekt, um Menschen zusammenzubringen und um in schöner Umgebung miteinander und voneinander zu lernen.“ Fast drei Jahre lang hat das Team mit externen Expert*innen an dem Gartenbuch gearbeitet. Das Projekt wurde im Sonderwettbewerb „Soziale Natur“ von der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. 

Im zweiten Projekt ist ein Klimabuch in Leichter Sprache entstanden. Wieder hat das tuml-Team Workshops zu wechselnden Themen angeboten: darunter barrierefreies Yoga, selbstgemachtes Waschmittel und Kochen mit Essensresten. „Unsere Zielgruppe trägt wenig zum Klimawandel bei und hat auch nicht die großen Hebel in der Hand“, sagt Ulrike Bruckmann. „Bei uns geht es vielmehr um Klimaschutz im Kleinformat. Unsere Treffen sollen nah am Leben der Menschen sein und Wissen vermitteln, das sie einfach und eigenständig im Alltag anwenden können.“ 

Dieser Gedanke zieht sich durch alle Vorhaben und Aktivitäten. Zuletzt hat das tuml-Team ein Kunsthandwerk-Projekt in Leichter Sprache umgesetzt und zusammen mit den Teilnehmer*innen Kleidung repariert und mit Stoffresten gebastelt. Voraussichtlich ab Herbst 2024 folgen inklusive Ausflüge in die Natur, bei denen die Gruppe zusammen Wildkräuter sammelt, Übungen für Achtsamkeit ausprobiert, gemeinsam kocht, fotografiert und malt. Aus diesen Workshops soll das dritte tuml-Buch entstehen. Für Ulrike Bruckmann steht fest: „Wir machen so lange weiter, bis Umwelt- und Klimaschutz inklusiv sind. Neue Ideen, um das zu erreichen, gehen uns so schnell nicht aus.“ 

 

Mehr Informationen über das tuml-Projekt gibt es auf der Webseite www.tuml.berlin oder auf Instagram unter @tuml.berlin. Wer Interesse an Inklusion im Klima- und Umweltschutz hat, kann das tuml-Team für Workshops und Lesungen ansprechen oder eines der Bücher bestellen und verschenken. Das Gartenbuch „Gemüse aus der Stadt“ ist 2023 in 2. Auflage im Krautin-Verlag erschienen. Das Klimabuch „Klimaschutz für jeden Tag“ gibt es beim Oekom-Verlag.

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