Ein Tisch in einem Restaurant mit einer Mosaikplatte aus Steinen und Holz. Darauf liegen Büroutensilien wie Notebook, Papier, Unterlagen Stifte, Teegläser und Kaffee-Tassen. Zu erkennen sind die Arme von fünf Personen, die ihre Hand auf dem Tisch liegen haben. Einige schreiben gerade Notizen mit ihrem Stift. Die Sonne scheint auf den Tisch und taucht Unterlagen, Tisch-Oberfläche und Gläser in ein zauberhaftes Licht.

Meeting (c) StartupStockPhotos Pixabay

Grafik: Formen, wie sich Unternemen engagieren, hautsächlich durch Geldspenden und Mitarbeiterfreistellungen.

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Grafik: Bereiche, in denen sich Unternehmen engagieren, vorwiegend in Sport und Bildung.

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Grafik: Kooperationspartner für gesellschaftliches Engagement deutscher Unternehmen.

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Joris-Johann Lenssen diskutiert in seinem Beitrag zentrale Befunde aus dem »Monitor Unternehmensengagement« 2020. Er skizziert Umfang, Schwerpunkte und Aktivitäten von Kleinunternehmen bis zu großen Konzernen. Neben der Vielfalt an Engagementformen zeigt sich dabei auch, dass Unternehmen besonders gerne mit örtlichen Vereinen zusammenarbeiten (83 Prozent). Das gilt gleichermaßen für kleine wie große Unternehmen. Schließlich gibt er einen Ausblick auf den Mitte Oktober erscheinenden Monitor 2022. Joris-Johann Lenssen ist Projektleiter Unternehmensengagement & -Verantwortung bei ZiviZ im Stifterverband.

 

Der Monitor Unternehmensengagement von ZiviZ im Stifterverband

Unternehmen engagieren sich in Deutschland schon sehr lange auch freiwillig. Sie helfen so mit, gesellschaftliche und ökologische Ziele für unsere Gesellschaft zu erreichen. Für den »Monitor Unternehmensengagement« befragen wir regelmäßig Unternehmen, wie sie sich freiwillig engagieren. Bei unserer Befragung zeigte sich, dass sich fast jedes Unternehmen (97 Prozent) in Deutschland engagiert: Ob die Bäckerei um die Ecke oder ein großer Konzern, ob mit Sach- oder Geldspenden oder durch das Engagement der Mitarbeiter* innen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen sehen sich in der Verantwortung, sich für die Gesellschaft zu engagieren.

Das Engagement von Unternehmen ist genauso vielfältig wie die Gesellschaft selbst. Im Durchschnitt war ein Unternehmen laut unserem Monitor 2020 in fünf verschiedenen Formen engagiert. Sie spendeten zum Beispiel Geld oder Sachen, wie Lebensmittel, Desinfektionsmittel oder auch Technik. Doch Unternehmen haben noch etwas sehr Wertvolles: Mitarbeiter* innen. Viele Unternehmen geben Mitarbeiter* innen frei, damit sie sich engagieren können. Knapp über ein Viertel der Unternehmen startete eigene Projekte (26 Projekte). (Siehe Bild 1)

In den Bereichen Sport, Bildung und Soziales engagieren sich die Unternehmen in Deutschland am meisten. Sie unterstützen Sportvereine, -verbände und Sporteinrichtungen, spenden für Kindergärten, Schulen oder Hochschulen. Und sie helfen Menschen in schwierigen Situationen, zum Beispiel, wenn sie obdachlos sind, vor Krieg flüchten mussten oder das Geld kaum für eine tägliche Mahlzeit reicht. In welchen Bereichen sich Unternehmen engagieren, hängt oft mit ihren Branchen zusammen. Banken, Versicherer, Automobil-, Chemie- und Pharmaunternehmen engagieren sich vor allem in Wissenschaft und Forschung. Energie- und Wasserversorger, Metall- und Bergbau-Unternehmen unterstützen oft Projekte und Aktionen, wo Menschen zusammenkommen und feiern, wie bei Bürgerfesten, Karneval oder auch Fanclubs. Unternehmen im Handel, Gastgewerbe, Forst- und Landwirtschaft engagieren sich besonders gerne im Umweltschutz. Sie unterstützen Vereine und Organisationen, die sich für Klima-, Tier- oder Naturschutz einsetzen. (Siehe Bild 2)

Die Nähe zum Kerngeschäft ist ein wesentliches Kriterium dafür, wofür sich Unternehmen engagieren. Eine Unternehmensvertreterin dazu: »[…] damit kennen wir uns einfach aus und verstehen sehr gut, welche Projekte Sinn machen«. Durch ihr Engagement zeigen Unternehmen auch, für welche Werte sie stehen, wie sie sich für Menschen und Umwelt einsetzen. Diese Werte können dazu beitragen, dass neue Talente kommen und erfahrene Mitarbeiter* innen gerne beim Unternehmen bleiben. Durch freiwilliges Engagement erlernen Mitarbeiter* innen neue Fähigkeiten und bauen Wissen auf, das auch dem Unternehmen wieder nützt. Ein dreifacher Gewinn also – für die engagierten Mitarbeiter* innen, das Unternehmen und die Gesellschaft. Zivilgesellschaftliche Organisationen vor Ort sind wichtige Partner* innen für das Engagement der Unternehmen. Egal wie groß oder klein Unternehmen sind, sie arbeiten alle besonders gerne mit örtlichen Vereinen zusammen (83 Prozent). Große Unternehmen kooperieren außerdem gerne mit großen oder internationalen Organisationen, wie zum Beispiel Caritas, Diakonie, Paritätischer, Ärzte ohne Grenzen, Save the Children oder World Wide Fund For Nature (WWF). Mit Bürger-Initiativen arbeitet die Hälfte der Unternehmen zusammen.

Insgesamt ist das Engagement der Unternehmen in Deutschland während der Coronakrise 2020 deutlich zurückgegangen. Das mag daran liegen, dass sich viele Unternehmen im Bereich Sport, Event, Kunst und Kultur engagieren, was während der Coronakrise kaum möglich war. Zudem mussten Unternehmen viele neue Herausforderungen meistern, wie Hygiene-Maßnahmen, Geschäftsschließungen oder die plötzliche Umstellung auf Home-Office. Zitat eines Unternehmensvertreters: »In der Corona-Krise […] haben wir uns weniger auf die Außenwelt konzentriert, sondern uns um unsere Mitarbeiter und deren Sorgen gekümmert.« (Siehe Bild 3)

Ob sich dieser Trend wieder umkehren konnte und welchen Einfluss der Krieg in der Ukraine hat, behandeln wir im neuen Monitor Unternehmensengagement. Darin können Sie außerdem nachlesen, welche Themen und Zielgruppen für Unternehmen für die Unternehmen im Jahr 2022 wichtig sind und wie sich das Unternehmensengagement zum Thema Nachhaltigkeit verhält. Der neue Monitor Unternehmensengagement wird am 17. Oktober 2022 erscheinen. 

 

Autor

Joris-Johann Lenssen ist Projektleiter Unternehmensengagement & -Verantwortung. Bevor Joris Anfang 2021 zur ZiviZ gestoßen ist, war er Geschäftsführer bei ABIS – The Academy for Business in Society in Brüssel und Berater für C(S)R, nachhaltiges Wirtschaften und Führungskräfteentwicklung. Er hat neben seinem Diplom in Politikwissenschaft der Phillipps-Universität Marburg einen MBA der Vlerick Business School in Brüssel.

Kontakt: joris.lenssenstifterverbandde
Weitere Kontaktmöglichkeiten: Linkedin Twitter
Website www.ziviz.de