Ein Feld mit einer Straße. Auf der Straße befindet sich eine Person im Rollstuhl. Diese zieht einen bunten, fliegende Drachen an einer Schnur hinter sich.

privat (c) Natalia Dengler

Die Sputniks e.V. ist ein Zusammenschluss von russischsprachigen Eltern von Kindern mit Behinderung in Deutschland. Das Ziel: Sie wollen Menschen zusammenbringen, stärken und unterstützen. Denn viele Familien haben es durch die Behinderung eines Kindes und wegen ihrer russischen Sprache nicht immer leicht.

Die Sputniks unterstützen sich gegenseitig und setzen sich gemeinsam für Inklusion ein. Sie bestehen aus etwa 2.000 Familien, die sich in 40 Selbsthilfegruppen und 4 Filialen organisieren.

"Man sollte nicht auf Wunder warten, sondern selbst Wunder schaffen." Dieses Motto vom BBE-Engagement-Botschafter Klaus Hirrich gefällt den Sputniks. Denn es entspricht genau ihren eigenen Vorstellungen. Die Sputniks warten nicht, bis jemand ihnen wichtige Informationen gibt oder sie bei Behördengängen unterstützt. Die Sputniks werden selbst aktiv: Sie treffen sich, unterstützen sich gegenseitig, geben Rat und fordern Inklusion.

Seit bereits 10 Jahren unterstützen sich die Sputniks im Rahmen der Selbsthilfe. Konkret bedeutet das: Sie tauschen sich zu Fragen über Gesundheit und Recht aus. Sie unterstützen sich bei Behördengängen und Arztbesuchen. Auch die Corona-Krise konnte daran nichts ändern. Die Sputniks bleiben jetzt über digitale Medien in Kontakt. Das müssen sie auch, denn viele ihrer Kinder haben ein schwaches Immunsystem.
Die Sputniks haben durch die vielen Mitglieder und ihre Erfahrungen sehr viel Wissen rund um die Themen Gesundheit, Behörden und Kinder mit Behinderung angesammelt. Dieses Wissen geben sie gerne an alle Ratsuchenden weiter. Auch russischsprachige Erwachsene mit Behinderung wenden sich an die Sputniks, weil niemand sonst so viel Spezialwissen in russischer Sprache bieten kann, wie sie.

Die Sputniks organisieren inklusive Freizeit-Aktivitäten und Veranstaltungen, die sich sowohl an russischsprachige wie auch an deutsche Eltern richten. Und sie leisten politische Arbeit und Aufklärung in der russischsprachigen Diaspora. Das heißt, sie bringen die Themen Inklusion und Behinderung auch bei russischsprachigen Kulturvereinen und offiziellen Stellen ein. Denn Behindertenpolitik, Inklusion und die UN-Behindertenrechts-Konvention sind dort immer noch keine wichtigen Themen. Die Sputniks wollen, dass sich daran etwas ändert.

Die Sputniks sind auch integrative Arbeitgeber*innen. Mit einer staatlichen Förderung schaffen sie in der Berliner Sputnik-Zentrale und in den Bundesland-Filialen Arbeitsplätze. Die Arbeitsplätze sind so organisiert, dass russischsprachige Eltern von Kindern mit Behinderung dort arbeiten können: So gibt es zum Beispiel Mitarbeiter*innen, die noch nicht so gut deutsch sprechen. Die Arbeitszeiten sind flexibel, damit sich die Eltern auch weiter um ihr Kind mit Behinderung kümmern können.

Bürgerschaftliches Engagement braucht diese hauptamtliche Unterstützung. Besonders bei einem so großen Verein wie den Sputniks. Die hauptamtlichen Mitarbeiter*innen unterstützen die vielen Ehrenamtlichen: Sie beraten Eltern und Ehrenamtliche, moderieren Foren und erledigen Büroarbeit. Sie sorgen auch dafür, dass die Sputniks bekannter werden und so noch mehr Eltern unterstützen können. Die hauptamtlichen Sputniks arbeiten hauptsächlich im Homeoffice, wo das virtuelle Vereinsleben oft erst am Abend beginnt, wenn die Sputnik-Kinder im Bett sind. Viele Eltern arbeiten oft bis Mitternacht.

Die inklusiven Eigeninitiativen der Sputniks machen Mut. Sie können als Vorbild für andere migrantische Gruppen dienen. Die Sputniks teilen gerne ihre Erfahrungen.

Die Welt der Sputniks: Von Betroffenen für Betroffene - von Migrant*innen für Migrant*innen.


Kontakt:
Die Sputniks e.V.  
Böcklerstr. 2  
10969 Berlin  
Tel: 030 914 563 11  

www.die-sputniks.de