Drei Kreise mit Strahlen in den Farben Grün, Blau und Orange bilden ein Logo. Rechts von den Kreisen steht ‚Amaro Foro e.V.‘
PROJEKT DER WOCHE

Amaro Foro e.V.

Amaro Foro e.V. ist ein transkultureller Jugendverband von Rom*nja und Nicht-Rom*nja. Gemeinsam setzen sich die Engagierten gegen Antiziganismus und für Teilhabe und Chancengerechtigkeit ein.

Amaro Foro bedeutet auf Romanes „Unsere Stadt“. Der Ausgangspunkt für die Projekte im Amaro Foro e.V. ist die Diskriminierung und Ausgrenzung vieler Rom*nja und Sinti*zze, sowie Menschen, die als Rom*nja und Sinti*zze wahrgenommen werden, aus dem sozialen System und dem Alltag. Diese Ausgrenzung beginnt bereits im Kita- und Schulalltag. Deshalb ist Jugendarbeit ein wichtiger Aspekt der Arbeit im Verein. 

Neben der politischen Bildung bietet der Verein niedrigschwellige Freizeitaktivitäten an. Hier haben die Jugendlichen Raum, um sich austauschen und zu vernetzen. Konkrete Aktivitäten im Rahmen der Jugendarbeit sind zum Beispiel Zeichenkurse, Theater- und Musik-Angebote sowie Workshops zu politischer Bildung und Empowerment. Mit dem Fanzine ROMAktiv bietet der Verein den Jugendlichen eine selbsterstellte und interaktive Zeitung, die sich mit Rassismus, Antiziganismus als spezifischer Form von Rassismus, Vorurteilen, Empowerment etc. beschäftigt. Die Jugendlichen haben auch die Möglichkeit, ihr eigenes Fanzine zu erstellen.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Arbeit von Amaro Foro e.V. ist die Stärkung der Erinnerungskultur über die Geschichte der Rom*nja und Sinti*zze und die Förderung der internationalen Jugendarbeit bzw. Jugendbegegnungen in Berlin und in südosteuropäischen Ländern. Dadurch werden junge Menschen befähigt, sich in einem sicheren Raum mit ihrer eigenen Rom*nja- / Sinti*zze-Identität auseinanderzusetzen.  

Unter dem Dach des bundesweitaktiven Vereins Amaro Drom e.V. finden zahlreiche Jugendprojekte statt. Der Bundesverband Amaro Drom e.V.  organisiert seit mehreren Jahren ein Bundesjugendtreffen "Terne Sinti und Roma". Es ist das größte bundesweite Zusammenkommen junger Rom*nja, Sinti*zze und Nicht-Rom*nja bzw. Nicht-Sinti*zze, welches jährlich stattfindet. 4 Tage lang kommen über 100 Jugendliche zusammen und diskutieren in verschiedenen Workshops über politische Zukunftsfragen, tauschen sich aus über Kultur und Identität, Vorbilder und Bildung, Empowerment und die Bekämpfung von Antiziganismus. Im Rahmen des Bundesjugendtreffens werden regelmäßig Ausstellungen und Theaterstücke präsentiert, die mit Roma-Kultur verbunden sind. 

Mit ihrem Engagement wollen die Aktiven das Bewusstsein gegen Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung schärfen und zu einem gemeinsamen Verständnis einer inklusiven europäischen Gesellschaft beitragen. Um das zu erreichen, unterstützen sie Schulen, andere Bildungseinrichtungen und Träger der Jugend- und Sozialarbeit mit einem eigenen Referent*innenpool. Außerdem bieten sie Seminare, Workshops und Referate zu den Themen Rassismus gegen Sinti*zze und Rom*nja, Migration, Geschichte und Aufarbeitung des Nationalsozialismus und Erinnerungskultur an.

Mit Blick auf die Zukunft wollen die Engagierten diesen Weg fortsetzen und noch mehr junge Menschen in ihre Arbeit einbeziehen, um sie zu befähigen, ihre eigenen Bedürfnisse und Ideen zu verwirklichen.  

 

Engagement macht stark, weil es Menschen zusammenbringt, die ähnliche Anliegen, Bedürfnisse, sowie Probleme und alltägliche Herausforderungen miteinander teilen. Dadurch werden Menschen befähigt, gemeinsam nach Lösungen zu suchen und deren Umsetzung im Alltag zu verwirklichen.  

Zwei Jugendliche stellen auf einer Mauer Teelichter ab. Im Hintergrund sind weitere Menschen zu sehen.
(c) Nihad Nino Pusija / Amaro Foro
(c) Nihad Nino Pusija / Amaro Foro
Mehrere Menschen stehen vor großen Informationstafeln, auf dieser ist die Zahl 1944 zu lesen. Die Personen schreiben etwas auf Zettel. An den Zetteln sind weiße Luftballons befestigt.
(c) Nihad Nino Pusija / Amaro Foro
(c) Nihad Nino Pusija / Amaro Foro
Eine bunte Gruppe von Menschen drängen sich, stehend und sitzend, zu einer Gruppe zusammen und lachen in die Kamera. Einige von Ihnen halten Zettel mit Buchstaben und Zahlen hoch. Zu lesen ist: Hederlezi, 2015 Berlin. Hederlezi ist einer der wichtigsten Feiertage, welcher von muslimischen, sowie christlich-orthodoxen Roma, vor allem in den Westbalkanländern gefeiert wird.
(c) Nihad Nino Pusija / Amaro Foro
(c) Nihad Nino Pusija / Amaro Foro