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PROJEKT DER WOCHE

Duschmobil für wohnungslose Frauen

Damit wohnungslose Frauen geschützt und sicher duschen können, gibt es in Berlin das Duschmobil für Frauen. Ein privater Spender hat 2019 das erste Duschmobil in Deutschland gebaut und dem Sozialdienst katholischer Frauen e. V. Berlin (SkF e. V.) übergeben.

Mehr als 600.000 Menschen in Deutschland sind wohnungslos. Ein Drittel davon sind Frauen. All diese Frauen haben keinen guten Zugang zu Toiletten oder Bädern. „Frauen brauchen andere Hilfsangebote als Männer“, sagt die Sozialarbeiterin Tabea Erkens. „Sie brauchen vor allem Schutz und Orte, wo sie zur Ruhe kommen können. Außerdem haben Frauen bis etwa 50 Jahre ihre Periode und brauchen regelmäßig Tampons oder Binden.“ 

Das Projekt Duschmobil gibt es seit 2019 in Berlin. Ein privater Spender hatte in Frankreich „mobildouche“ gesehen und wollte die Idee nach Deutschland bringen. Er baute dafür einen Transporter zu einer mobilen Dusche um und übergab das Duschmobil dem Sozialdienst katholischer Frauen e. V. Berlin (SkF e. V.). So entstand das erste Duschmobil Deutschlands in Berlin. 

Das Duschmobil kommt seitdem dorthin, wo die Frauen unterwegs sind. Damit ist das Angebot für die Frauen besonders leicht erreichbar. „Momentan stehen wir pro Woche an neun unterschiedlichen Orten, wie zum Beispiel am Dienstag am Berliner Ostbahnhof und am Donnerstag auf dem Alexanderplatz“, sagt Tabea Erkens. „Wir wollen den Frauen einen sicheren Ort bieten, an dem sie zur Ruhe kommen und entspannt duschen können. Wir bieten den Frauen auch Kleidung und Hygieneartikel, wie Tampons oder Binden, an. Und wenn sie wollen, dann können sie auch weitere Unterstützung von uns bekommen.“ Im letzten Jahr hat das Duschmobil-Team 366 Frauen erreicht.  

Der Sozialdienst katholischer Frauen e. V. Berlin organisiert mit zwei Sozialarbeiterinnen und dreizehn ehrenamtlich engagierten Menschen das Duschmobil. „Das Ziel ist, den Frauen zuerst einen geschützten und ruhigen Raum zu geben“, sagt Tabea Erkens. „Das ist wichtig, um Vertrauen aufzubauen. Denn oft haben die Frauen Gewalt erlebt und sind deswegen in ständiger Hab-Acht-Stellung.“ Wenn das Vertrauen aufgebaut ist, und nur wenn die Frauen es wollen, dann bieten die hauptamtlichen und ehrenamtlichen Helfer*innen weitere Informationen, Beratung und Unterstützung an.“ 

Mittlerweile hat sich die Idee mit dem Duschmobil auch schon in anderen Regionen verbreitet. So gibt es zum Beispiel in auch Hannover und Hamburg Duschmobile. 

Engagement macht stark, weil …

jeder Mensch es wert ist, nicht vergessen zu werden. 

Eine Frau steht im Duschmobil
Frau im Duschmobil © Rike Lehmbach
Innenraum des Duschmobils
Innenraum des Duschmobils © Rike Lehmbach
Das Duschmobil von außen
Duschmobil © Rike Lehmbach
Eine Frau putzt das Duschmobil von innen
Frau putzt Duschmobil © Rike Lehmbach