PROJEKT DER WOCHE

Laptops retten und Menschen digitale Teilhabe ermöglichen

In Deutschland werden viele alte Laptops weggeworfen, obwohl sie noch funktionieren. Und es gibt viele junge Menschen, die sich keinen Laptop kaufen können. Die Lösung: Alte Laptops sammeln, aufbereiten und verschenken.

Knapp drei Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland leben in Familien, die nur sehr wenig Geld haben. Diese Kinder und Jugendlichen haben oft keinen Laptop. Sie haben dadurch Schwierigkeiten, in der Schule mitzukommen und für die Zukunft wichtige Fähigkeiten zu sammeln.

Daneben gibt es viele Menschen und Firmen, die alte Computer wegwerfen, obwohl sie noch gut funktionieren. Dadurch entsteht sehr viel Elektroschrott, was der Umwelt schadet.

Der Verein 4dignity e. V. hatte die Idee, diese beiden Probleme zusammen zu bringen. Die Freiwilligenagentur „Heute ein Engel“ der Stiftung Gute-Tat München & Region hat sich dieser Initiative angeschlossen: Über 10.000 ehrenamtlich engagierte Menschen sammeln seitdem alte Laptops ein. Sie spielen neue und kostenlose Software auf die Geräte. Danach können sie noch viele Jahre genutzt werden und landen nicht auf dem Müll.

„Mit den aufbereiteten Laptops können Schüler*innen ihre Hausaufgaben machen, Referate schreiben, Präsentation vorbereiten oder Bewerbungen senden“, sagt Nicole Kertész von der Initiative Laptop-Spenden. „Wir geben die von uns gesammelten und aufbereiteten Laptops an unsere Kooperationspartner*innen. Und sie geben die Laptops an Kinder und Jugendliche, die nur wenig Geld haben.“ Die Stiftung Gute-Tat München & Region arbeitet inzwischen mit mehr als 500 Partner-Organisationen zusammen, die die Laptops verteilen.

Damit auch Firmen ein unkompliziertes Angebot bekommen, ihre alten Geräte abzugeben, hat die Stiftung Gute-Tat München & Region eine Koordinierungs-Stelle eingerichtet. Die Gesellschaft für soziale Arbeit (GfsA) München und das Netzwerk heyalter.com sind Kooperationspartner*innen. „Denn gerade Firmen wollen ihre Geräte schnell und unkompliziert abgeben. Dafür brauchen wir eine professionelle Ansprechperson“, sagt Nicole Kertész.

Für private Spender*innen gibt es den Familien-Treffpunkt „Pöllatinsel“. Die Gesellschaft für soziale Arbeit (GfsA) nimmt dort alte Laptops an und gibt fertig aufbereitete wieder ab. Jedes Gerät wird persönlich überreicht. Außerdem gibt es Schulungen für die Kinder und Jugendliche, damit sie die Laptops sofort nutzen können und in der Schule besser mitkommen.

Fast täglich kommen Laptops von privaten Spender*innen und Firmen bei Stiftung Gute-Tat München & Region an. Insgesamt haben ehrenamtliche engagierte Menschen seit Sommer 2023 etwa 200 gebrauchte Laptops wiederaufbereitet und an Kooperationspartner weitergegeben.  

Für die Zukunft möchten die Engagierten der Stiftung Gute-Tat München & Region noch mehr Kurse für Medienkompetenz anbieten. Außerdem wollen sie mit all ihren Kooperationspartner*innen eine offizielle und dauerhafte Anlaufstelle für Laptop-Spenden in München werden. Damit sie auch große Firmenspenden annehmen können. „Und natürlich wollen wir noch bekannter werden“, sagt Nicole Kertész. „Damit noch mehr Menschen und Firmen alte Geräte abgeben und wir so die Umwelt schützen und jungen Menschen helfen können.“

2023 hat das Projekt den Innovationspreis der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e. V. (bagfa) gewonnen. 2024 hat die Stiftung Gute-Tat München & Region mit den ehrenamtlich Engagierten an der 1. Münchner KlimaDult teilgenommen. Der Klima.Dult ist ein Aktionstag für nachhaltige und klimafreundliche Stadtviertel.

Mehr Infos zum Projekt unter Stiftungs-Blog
 

Engagement macht stark, weil ...

es die Kraft in jedem / jeder weckt zu gestalten!

Fünf Kinder sitzen an einem großen Tisch vor Laptops und anderen Geräten
Medienfüchse ©Connie Oettl
Ein Stand von Gute Tat mit einem weißen Pavillon, Rollup und zwei Männern, die an einer Bierbank sitzen.
Infostand ©Connie Oettl
Zwei Kinder, mit dem Rücken zur Kamera, die gemeinsam auf einen Laptop schauen.
Medienfüchse ©Connie Oettl