PROJEKT DER WOCHE

SCHLAU Wuppertal e.V.

Seit 2018 geben die Engagierten von SCHLAU WUPPERTAL e.V. ehrenamtlich Workshops für Jugendliche unterschiedlicher Alters- und Schulklassen, um über die Themen rund um LSBTI* zu sensibilisieren und die Jugendlichen für ihren eigenen Alltag zu ermutigen.

Mitte des Jahres 2017 haben sich einige Schwule, Lesben, Bisexuelle und Trans*Personen (LSBT*, das „I“ in LSBTI* steht für intergeschlechtlich) für den Ableger des Antidiskriminierungs- und Bildungsvereins SCHLAU in Wuppertal zusammengefunden und den Ortsverein in der Großstadt an der Wupper gegründet. Bei ihren Workshops in Schulen in und um Wuppertal wollen die queeren Teamenden die Teilnehmenden mithilfe von diversen spielerischen Methoden der Antidiskriminierungs- und Menschenrechtsarbeit für die Themen rund um LSBTI* sensibilisieren, gängige Klischees überprüfen und typische gesellschaftliche, heteronormative Rollenmodelle gemeinsam hinterfragen.

Den Kern eines jeden Workshops bildet die eigene queere Biografie der Teamenden. Sie erzählen von ihrem Coming-Out, den Reaktionen der Eltern und Freund*innen, sowie davon, das erste Mal verliebt zu sein. Anschließend haben die Schüler*innen die Möglichkeit, anonym Fragen an die Teamenden zu stellen. Typische Fragen sind beispielsweise: „Wie war euer Coming-Out?“, „Wurdet ihr aufgrund eurer sexuellen Orientierung bereits diskriminiert?“, „Wünscht ihr euch Kinder?“ oder „Würdet ihr euch wünschen, heterosexuell zu sein?“. Dieser Peer-to-Peer Ansatz ist es, den die Arbeit von SCHLAU so erfolgreich macht: Es wird miteinander geredet, auf Augenhöhe – nicht übereinander.

Bereits 55% der LSBTI* Jugendlichen in der Schule oder auf der Arbeit wurden beschimpft, beleidigt oder lächerlich gemacht, was zeigt, wie wichtig die Arbeit von SCHLAU ist. Rund 13% der befragten Jugendlichen wurde nach ihrem Coming-Out Gewalt angedroht und 50% der Trans*Jugendlichen haben in der Öffentlichkeit verbale und körperliche Diskriminierung erlebt.

Die Workshops, das souveräne und offene Auftreten der Teamenden und die zugrundeliegende Methodik sollen einerseits den LSBTI* Jugendlichen in der Schule Mut machen, offener mit ihrer Identität umzugehen. Andererseits soll Mobbing vorgebeugt werden, indem alle Jugendlichen für die Lebenssituationen der LSBTI* Menschen sensibilisiert werden und ihre eigenen Klischees und Vorurteile zu Menschen des queeren Spektrums hinterfragen.

"Engagement macht stark, weil wir miteinander sprechen und nicht übereinander."