PROJEKT DER WOCHE
Für ein Meer ohne Plastik
Der Rostocker Verein KuBuS e. V. (Kultur und Bildung unterm Sternenzelt) setzt sich für Kunst, Kultur, Bildung, Umwelt- und Naturschutz ein. 2019 gründete der Verein die Initiative „Plastikfreie Stadt“ und setzt sich seitdem für ein Meer ohne Plastik ein.
„Als Rostocker*innen leben wir direkt am Meer und lieben den Wind, den Strand, die Dünen und die Tiere. Doch überall liegt Plastikmüll: Plastikflaschen, Plastikverpackungen, Plastikbecher, Plastiktüten, Plastikverschlüsse,“ sagt Samuel Drews, Gründer der Initiative „Plastikfreie Stadt“ und Engagement-Botschafter 2024. „Sie verschmutzen unseren Strand und das Meer und zerstören den Lebensraum vieler Tiere.“
Also überlegten sich Samuel Drews und die Mitglieder des Vereins KuBuS e. V., was sie für mehr Umweltschutz und weniger Plastikmüll tun können. Sie starteten mit Aktionen, wie dem Umwelt-Kindertag, der Kampagne #MeinHafenDeinHafen, bei dem es um Umweltschutz und Vermeidung von Müll im Rostocker Stadthafen geht. „Dabei haben wir gemerkt, dass vielen Menschen gar nicht bewusst ist, wie viel Plastik-Müll sie eigentlich verursachen“, sagt Samuel Drews. „Das war dann auch so ein bisschen der Startpunkt für die Initiative ‚Plastikfreie Stadt‘.“ Denn um Plastik vermeiden zu können, müssen Organisationen und Unternehmen erst einmal wissen, wie viel sie verursachen.
„Als erstes bekommen Organisationen und Unternehmen eine Tabelle von uns, wo sie alles ganz einfach eintragen können“, sagt Samuel Drews. „Nutzen sie zum Beispiel Plastik-Hefter, Plastik-Becher, Tüten oder Folie im Büro? Verkaufen sie Einweg-Plastikflaschen, Plastik-Becher, Plastik-Kugelschreiber im Handel?“ Jedes Gramm pro Tag summiert sich schnell zu mehreren Kilo oder auch Tonnen Plastik pro Jahr. Oft sind auch Organisationen und Unternehmen überrascht, wie viel Plastikmüll sie verursachen. Denn meist ist es viel mehr, als sie dachten.
„Danach überlegen die Organisationen und Unternehmen gemeinsam mit ihren Mitarbeiter*innen, Partner-Unternehmen und uns, wo sich Plastik einsparen lässt“, sagt Samuel Drews. „Statt Einweg-Becher oder -Flaschen können sie Mehrweg-Becher und -Flaschen nutzen. Statt Plastik-Verpackungen können sie Mehrweg-Artikel nutzen oder Produkte lose verkaufen. Hotels oder Friseur*innen können Pflege-Produkte frei von Mikro-Plastik verwenden. Es gibt sehr oft gute Alternativen.“ Je nachdem wie viel Plastik die Organisationen und Unternehmen dann einsparen, bekommen sie ein Level auf einem Zertifikat bestätigt. Diese Zertifikate können sie dann im Unternehmen aufstellen. Damit zeigen sie, dass sie selbst aktiv sind und ihnen Umweltschutz wichtig ist.
Die Initiative Plastikfreie Stadt hat schon Menschen und Organisationen aus Rostock, Hamburg, Mannheim, München, Berlin und Bremen dabei begleitet, weniger Plastik-Müll zu verursachen. Als Hansestadt hat Rostock natürlich auch gute Kontakte nach Schweden, Finnland, Estland, Lettland und Litauen. „Als Mitglieder des Projekts „BaltiPlast“ arbeiten wir daran, im gesamten Ostseeraum Plastik zu reduzieren und Ideen zu entwickeln, wie sich Plastik kreislauffähiger gestalten lässt“, sagt Samuel Drews.
Für die Zukunft möchten Samuel Drews und die Mitglieder im Verein KuBuS e. V. noch mehr Städte und Unternehmen erreichen. Doch auch Kinder, Jugendliche und Erwachsene sollen mehr über das Problem Plastik-Müll erfahren. Deswegen will der Verein noch mehr Workshops, Aufräum-Aktionen und Info-Stände auf Volksfesten organisieren. Denn, so sind sich die Vereinsmitglieder sicher, nur wenn alle mitmachen, können unsere Meere wieder sauber werden.
Engagement macht stark, weil ...
engagierte Menschen, gute Beispiele und neue Ideen uns allen Mut und Hoffnung geben, für eine Zukunft mit Meeren frei von Plastik.