Lena Wiewell

Bereits in ihrem Architekturstudium beschäftigte sich Lena Wiewell mit sozialem Städtebau. Statt kalte Bürokomplexe zu entwerfen wollte sie lebenswerten und zugänglichen Wohn- und Lebensraum für alle Menschen schaffen, der sich an deren konkreten Bedürfnissen orientiert. Lena Wiewell brennt für die Frage, wie Menschen ihre Nachbarschaft nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten können. Während eines selbst initiierten Forschungsprojekts ist sie auf „Tausche Bildung für Wohnen“ in Marxloh gestoßen. In ihrer Arbeit untersuchte sie die Möglichkeit eines Tauschkonzepts von Wohnraum für Wohnungslose im Austausch gegen kleine Dienstleistungen. Sie war begeistert, Menschen gefunden zu haben, die denken wie sie selbst.

Ein guter Deal

Lena Wiewell arbeitet mit ihrem Verein „Tausche Bildung für Wohnen“ in strukturschwachen Stadtteilen wie Duisburg-Marxloh und Gelsenkirchen-Ückendorf. Das Prinzip ist einfach: Junge Bundesfreiwillige oder Studierende ziehen dort in ehemals leerstehende Wohnungen, können darin mietfrei wohnen, werden zu Bildungspat*innen ausgebildet und unterstützen Kinder des Viertels in ihrer schulischen und persönlichen Entwicklung. Nachbarschaft und bürgerschaftliches Engagement werden durch Netzwerkarbeit und ein friedliches und wertschätzendes Miteinander gestärkt. Der Zuzug junger engagierter Menschen revitalisiert die Quartiere, die sich dadurch nachhaltig verändern.

Im Einsatz für den gesellschaftlichen Zusammenhalt

Im Jahr 2014 wurde Lena Wiewell Bildungspatin der ersten Generation. Direkt im Anschluss übernahm sie die Teamleitung und das Projektmanagement des Vereins. Seit 2017 ist sie geschäftsführender Vorstand und leitet das operative Geschäft. Durch ihren Einsatz entstand Ende 2018 ein zweiter Standort in Gelsenkirchen-Ückendorf. Ab Juni 2019 wird sie ihre Arbeit als Vorstand aufgeben, um wieder verstärkt inhaltlich zu arbeiten.

Mit ihrer Arbeit befähigt Lena Wiewell junge Menschen aus und in strukturschwachen Stadtteilen, ihre Potentiale zu entfalten und sich für gesellschaftlichen Zusammenhalt einzusetzen. Ihre Vision für Bildungsgerechtigkeit und bezahlbaren Wohnraum ist ansteckend: über die Jahre ihres Engagements hat sich das Team des Stadtentwicklungsprojekts „Tausche Bildung für Wohnen“ verfünffacht, viele ehemalige Bildungspat*innen sind heute noch aktiv als feste Mitarbeiter*innen, Auszubildende oder studentische Pat*innen, die für Zusammenhalt und gesellschaftlichen Wandel einstehen.

Mehr zu „Tausche Bildung für Wohnen“ unter https://tauschebildung.org.